Am 30. Juni stand die Jahreshauptversammlung des EC Bergkamen auf dem Programm, an der neben Vorstand, Spielerinnen, Sponsoren und Unterstützern auch Bergkamens Bürgermeister Bernd Schäfer und Landrat Mario Löhr teilnahmen.
Einige Änderungen stehen nicht nur beim Verein an, vor allem in der DFEL dürfte es einige Umbrüche geben, die diesmal größerer Art als bisher sind.
Wie der sportliche Leiter Andreas Hahn mit Bedauern ausführte, hat Rekordmeister ESC Planegg bekanntgegeben, nach 30 Jahren und unter anderem acht deutschen Meistertiteln für die kommende Spielzeit nicht mehr ein Team zu melden. Auch die Amsterdam Tigers werden 2024/25 nicht in der Frauenbundesliga antreten.
Neben den fünf verbliebenen Bundesliga-Teams ECDC Memmingen, ERC Ingolstadt Frauen, Mad Dogs Mannheim Frauen, Frauen Eisbären Juniors Berlin und dem ECB wird noch ein Team aus Budapest im Wettbewerb vertreten sein.
Dies hat allerdings zur Folge, dass zum Auswärtsspiel von Bergkamen aus pro Richtung etwa 1200 Kilometer zurückzulegen sind. Mit derartigen Entfernungen waren der ECB seit seiner Bundesligapremiere 1988 und wohl auch kein anderes Bundesliga-Team jemals konfrontiert. Schon das Doppelspiel-Wochenende in der Hauptrunde in der ungarischen Hauptstadt belastet mit einem Kostenaufwand von 10.000 Euro den Etat. Sollten Bergkamen und Budapest in den Playoffs aufeinander treffen, wäre je nach Konstellation die gleiche Summe mindestens ein weiteres oder gar drittes Mal aufzubringen, schilderte die Vorsitzende Ilona Pollmer die Realität, mit der sich der Verein auseinandersetzen muss.
Für Andreas Hahn steht die aktuelle Situation für eine Entwicklung im deutschen Fraueneishockey: „Es wird jedes Jahr schwerer, weil immer wieder ein Klötzchen dazukommt und es immer heißt, dass die Vereine etwas tun müssen. Im Grunde bedeutet es nur, dass die Vereine immer mehr Geld brauchen.“ Und Pollmer stellt fest: „Es ist eine finanzielle Herausforderung, die wir in den letzten Jahren nicht hatten“.
Trotz aller Schilderungen stand der Tag im Zeichen von ersten Erfolgen der bereits vorgenommenen Weichenstellungen für die Zukunft. Neben dem neuen von den Werbeagenten Heidelberg eigens gestalteten Vereinslogo stellte Team Manager Dirk Clauberg das neue Konzept für Sponsoring und Medien vor, welches von allen Beteiligten begeistert aufgenommen wurde. Ganz konkret und greifbar wurde es für alle, als die Vereinsgaststätte „Glück Auf Bergkamen Bistro“, seit einigen Jahren bereits Ort der Jahreshauptversammlung, als neuer Sponsor präsentiert wurde und gleichzeitig ihr neues Logo auf einem eigens gedruckten Banner öffentlich machte.
Vlnr: Alena Hahn, Michael Körber, Ilona Pollmer, Shirley Schulz & Michael Tolksdorf (Inhaber Glück Auf Bergkamen Bistro), Dirk Clauberg, Andreas Hahn
Auf sportlicher Seite gab Marvin Wintgen einen Zwischenstand. Das Sommertraining hat bereits vor einigen Wochen begonnen: „Bislang müssen wir etwas improvisieren, aber ich hoffe, dass wir Anfang September endlich auch auf das Eis können“. Konkrete Erwartungen an die Saison waren dem Head Coach aber noch nicht zu entlocken: „Wir haben uns ein internes Ziel gesteckt, aber das werden wir noch nicht ausgeben. Unser Plan ist natürlich so gut wie möglich abzuschneiden, aber da warten wir noch etwas ab.“
Inmitten der Umbrüche gab es ein Zeichen der Kontinuität, als dass der alte Vorstand auch der neue sein wird. Und Landrat Mario Löhr, Bürgermeister Bernd Schäfer und die anwesenden Sponsoren versicherten ihre Unterstützung für die bevorstehenden Aufgaben, womit die Jahreshauptversammlung in angenehmer Atmosphäre endete.
Vlnr. sitzend: MIchael Körber (EC Bergkamen), Bernd Schäfer (Bürgermeister Bergkamen), Mario Löhr (Landrat Kreis Unna)
Fotos: EC Bergkamen