Die Saison ist gerade erst wenige Spieltage alt, schon sieht sich der EC Bergkamen mit einer Reihe von Ausfällen im Kader konfrontiert. Doch aus der Not wurde eine Tugend gemacht.
Sarah Weyand spielt nach 12 Jahren wieder im Trikot des EC Bergkamen. Die 35-jährige Stürmerin durchlief mehrere Stationen in der DFEL, unter anderem noch für die OSC Eisladies Berlin, ERC Ingolstadt Frauen, die Düsseldorfer EG. Bereits aus ihrer Zeit im Skaterhockey kennt sie ECB-Team Manager Dirk Clauberg, der sie kurzerhand anrief. Bereits nach kurzer Zeit stand Sarahs Zusage fest, um die Bären zu unterstützen.
„Wir freuen uns, das Sarah in der Situation direkt zugesagt hat. Wir haben uns dieses Jahr breiter aufgestellt, doch leider hat bei uns das Verletzungspech gerade Hochkonjunktu. Hinzu kommt, dass weitere Spielerinnen krankheitsbedingt ebenfalls ausfallen. Schauen wir mal, wie wir diese Situation meistern können“, kommentiert Clauberg die derzeitige Lage.
Neben gemeinsamen Stationen im Skaterhockey in Kaarst kennen sich beide noch aus der DFEL beim Gegner dieses Wochenendes Mad Dogs Mannheim Frauen, bei dem Weyand in der Saison 2020/21 spielte und Clauberg bis in der vergangenen Saison mehrere Jahre als Team Manager tätig war. Puck Drop ist am Samstag um 19:30 und Sonntag um 11:45.
Mit 3:0 gewann Vizemeister und Pokalsieger ERC Ingolstadt Frauen sein erstes Heimspiel in der Saturn-Arena gegen den EC Bergkamen. Für die Bären war es der Auftakt zum ersten Auswärtswochenende in der Fraueneishockey Bundesliga DFEL.
Vielen Dank an Neckarlicht, der die Spiele vor Ort fotografisch festgehalten hat!
Mit einer engagierten Teamleistung fällt nicht nur die Niederlage am Samstag deutlich geringer aus als bei den Spielen am Wochenende zuvor; am Sonntag kämpft sich der EC Bergkamen in der Fraueneishockey-Bundesliga DFEL in die Nähe eines Siegs gegen die ERC Ingolstadt Frauen und reist mit dem ersten Tor und Punkt nach Hause.
Die Favoritenrolle lag klar auf Seiten der Gastgeberinnen, welche sich amtierende Vizemeisterinnen und mindestens für ein Extrajahr amtierende Pokalsiegerinnen nennen dürfen. Denn letzterer Wettbewerb wird vom Deutschen Eishockey Bund in dieser Saison wieder ausgesetzt. Hinzu kam, dass der ECB auf mehrere Kräfte verzichten und 20 Pantherinnen nur 15 Bergkamenerinnen gegenüberstanden.
Dennoch ging es gut hin und her. Gefährlicher waren die Gastgeberinnen, doch auch Bergkamen hatte Gelegenheiten, eine gute zum Beispiel in der 11. Minute. Die Schanzerinnen gingen dann aber doch in der 15. Minute nach einem Bully ihrer Stürmerin Paulina Geschwandtner in Führung, welches unglücklich ins Bergkamener Tor befördert wurde.
Zur Mitte des Spiels Ingolstadt mit mehreren gefährlichen Gelegenheiten. Sorsha Sabus krönte ihren Tanz durch die die Abwehr mit dem 2:0. Erst in der 38. Minute öffnete sich in der fairen Partie zum ersten Mal die Strafbanktür, eine Ingolstädterin musste Platz nehmen. Die Gastgeberinnen machten es dem ECB mit ihrem aggressiven Unterzahlspiel einerseits schwer, andererseits hielten die Bären die Scheibe weitgehend in der Angriffszone und kamen zu zwei guten Abschlüssen.
Gut zwei Minuten waren im Schlussabschnitt gespielt, als die Pantherinnen sich beim ECB festsetzten. Jordan Marchese wartete den richtigen Moment ab und bediente Franziska Brendel, die per One-Timer auf 3:0 erhöhte. Den Bären gelang es lange nicht, wirklich aus der eigenen Zone herauszukommen, und Keeperin Leonie Haas war ein ums andere Mal gefordert, Ingolstädter Versuche zu parieren. Kurz nach einer Bergkamener Auszeit (46.) ein erster guter Abschluss in diesem Drittel für die Gäste, gefolgt von einem Schlagschuss von Stefanie Mende. Auch die Bergkamener Strafbanktür sollte sich einmal öffnen (52.), doch die Schanzerinnen konnten das Viereck und Haas nicht überwinden. Sie blieben weiter am Drücker, ehe sie die letzten anderthalb Minuten noch einmal in Unterzahl verbringen mussten. Diese wurde nicht nur schadlos überstanden: Jordan Marchese legte sich für einen Alleingang die Scheibe auf, doch Haas‘ Schoner hielt den 3:0-Endstand fest.
Beide Teams wechselten ihre Goalies am Sonntag: Ingolstadt tauschte Lisa Hemmerle gegen Melina Wolf, Bergkamen Leonie Haas gegen Jennifer Klömpges.
Die Bären kamen immer wieder in die Ingolstädter Zone und schossen aus allen Positionen; selbst wenn Winkel und Entfernung ungünstig waren, spürte man gegenüber dem Vortag einen stärkeren Zug zum Tor. Die beste Chance bis dato hatte Felina Klare (6.), zwei Minuten später Anna-Lena Niewollik mit einem guten Schlagschuss für Ingolstadt. Eine gute Minute später ein Bergkamener Querpass, der in einem gefährlichen Scheibenverlust endete und Katharina Häckelsmiller davonziehen ließ, die den Pfosten traf. Doch auch die Gäste hatten kurz darauf ihre Großchance, als Lillianne Gottfried und Annaliese Meier beinahe ihren 2-auf-3-Konter erfolgreich abschlossen. Und Bergkamen blieb am Drücker: Marie Meyer-Piton gefährlich vor Melina Wolf nach Rebound von Nele Zimmermanns Schlagschuss. Und die Bemühungen wurden belohnt: Michelle Lübbert tankte sich durch und überwand Wolf per Rückhand zur ersten Führung und dem ersten Tor der Saison für den ECB (19.).
Die erste Strafe des Spiels ebenfalls für die Gäste, spätestens bei Klömpges war aber Endstation.
Auch die ersten 28 Sekunden des Mittelabschnitts wurden schadlos überstanden. Die Pantherinnen nun deutlich druckvoller und auch gefährlicher. Harmlos blieben die Bären dennoch nicht. Auch die Ingolstädter Bank wurde das erste Mal gewärmt, der ECB konnte daraus kein Kapital schlagen. Ingolstadt blieb bei Gleichzahl gefährlich, zum Beispiel mit Leonie Willeitner und Lore Baudrit (34.). Doch die Bergkamener Abwehr hielt die knappe Führung.
52 Sekunden waren gespielt, als Alix Yallowega mit ihrem Schlagschuss den Ausgleich erzielte, nachdem Klömpges die Sicht genommen war. Ingolstadt nun spielbestimmend, doch Bergkamen hielt dagegen und vereitelte alle Versuche. Einer guten halben Minute Bergkamener Unterzahl in der 53. Minute folgte eine Ingolstädter Strafe. Den Spielstand beeinflusste dies freilich ebenso wenig wie die Großchancen von Theresa Wagner zweieinhalb Minuten oder Franziska Brendel gut eine Minute vor der Sirene, und so hieß es Overtime.
Mit einem guten Sprint erkämpfte sich Dana Wood eine sehr gute Gelegenheit (63.) gefolgt von einer gefährlichen Ingolstädter Druckphase, in der Klömpges ein ums andere Mal gefordert war. Es blieb torlos, und der Penalty-Showdown war für sie und Melina Wolf auf der anderen Seite angerichtet. Nachdem sowohl Ingolstadts # 14 Sorsha Sabus als auch Bergkamens # 14 Dana Wood an den Paraden der Keeperinnen scheiterten, brachte ein trockener Schuss von Frankreichs Nationalspielerin Lore Baudrit die Entscheidung, denn alle weiteren Schützinnen trafen nicht mehr.
Eine verbesserte Leistung gegenüber dem Vorwochenende halbierte nicht nur die Anzahl der Gegentore, sondern brachte neben dem ersten Saisontreffer und Zähler den EC Bergkamen in die Nähe eines Siegs. Ein redlich verdientes Erfolgserlebnis für das junge Team des Bundesliga-Veteranen aus Nordrhein-Westfalen.
Das kommende Wochenende führt den ECB an den Neckar, Gegnerinnen sind die Mad Dogs Mannheim Frauen.
Auch am Sonntag ging es in der blossom-ic DFEL heiß her zwischen dem EC Bergkamen und dem Hokiklub Budapest, am Ende stand es wieder 0:7 aus Bergkamener Sicht. Neckarlicht hat auch die zweite Partie der Fraueneishockey-Bundesliga fotografisch begleitet.
Mit 0:7 musste sich der EC Bergkamen in seinem ersten Spiel der Saison 2024/25 blossom-ic DFEL am 05.10.2024 den Gästen vom Hokiklub Budapest geschlagen geben. Vielen Dank an Neckarlicht für die Bilder einer umkämpften Partie!
Je sieben Gegentore musste der EC Bergkamen gegen Liganeuling Hokiklub Budapest hinnehmen und blieb in beiden Spielen torlos. Dennoch nehmen die Gastgeberinnen Positives aus dem Wochenende gegen die mit zahlreichen Nationalspielerinnen und Titeln der European Women’s Hockey League (EWHL) und des EWHL-Supercups gespickten Ungarinnen mit.
Die Uhr lief noch nicht allzu lange herunter, und Leonie Haas zeigte im ECB-Tor einen starken Save. Es sollte nicht ihr einziger an diesem Samstag sein. Nach zweieinhalb Minuten die erste Unterzahl des Spiels, die gegen die Gastgeberinnen ausgesprochen wurde. Und Liganeuling Budapest wusste die Gelegenheit gleich zur Führung zu nutzen, Fruzsina Mayer konnte ins Tor einschieben. Die Gäste dominierten den ersten Abschnitt. Bergkamen konnte zwei Powerplays nicht nutzen, und im zweiten kam es noch dicker, als die lauernde Hayley Williams nach einem präzisen Pass den Konter nutzte (18.).
Doppelte Unterzahl 21 Sekunden nach der ersten Pause für Bergkamen, nachdem die erste noch im Auftaktdrittel angebrochen wurde. Die Bären hielten zunächst kämpferisch dagegen, aber kurz bevor man wieder mit vier Kräften dagegengehalten hätte, erhöhte Budapest dann doch auf 0:3. Und keine Minute später auf 0:4 bei Gleichzahl. Wer nun aber mit weitgehendem Einbahnstraßen-Eishockey wie im ersten Drittel rechnete, wurde dem Rückstand zum Trotz eines Besseren belehrt. Gute Saves von Leonie Haas und gute Angriffsszenen, zum Beispiel Annaliese Meiers Alleingang (28.) wechselten sich ab. Die weiteren beiden Tore dieses Drittels blieben wie zuvor nur den Gästen vorbehalten durch Une Bjelland Strandborg (33., 38.). Beinahe wäre noch das 0:7 gefallen, doch die Pausensirene war schneller. Der Zwischenstand spiegelte eigentlich nicht die Kräfteverhältnisse korrekt wider, den Unterschied machte eine lange eingespielte Auswahl mit Sinn für das richtige Timing, welche es dem jungen Team von Bergkamens Coach Marvin Wintgen schwer machte.
Bergkamen steckte auch mit sechs Gegentoren im Rücken im Schlussabschnitt nicht auf. Auch wenn es Teamwork war, fiel Michelle Lübbert auf (46.), wie Annaliese Meiers Direktabnahme (52.). Allein, der Puck wollte nicht über die Linie, und auch Budapest hatte seine Chancen. Und nutzte eine noch in der 56. Minute zum 0:7. Leonie Maßner hatte in der 59. Minute noch einen Alleingang, und Lübbert setzte nach, doch auch diese Versuche vermochten das Scoreboard nicht mehr zu ändern.
Der Sonntag sah eilige Gäste, bereits nach 21 Sekunden zappelte die Scheibe im Bergkamener Netz, welches von Sarah Semp bewacht wurde. Der ECB präsentierte sich im Gegensatz zum Vortag im ersten Abschnitt deutlich besser und machte dort weiter wo er aufgehört hatte. Und dies sowohl in der eigenen als auch der gegnerischen Zone. Ein Beispiel war Semps Save in der fünften Minute, gefolgt von einer guten Chance im Gegenzug. Das Zählbare brachte aber nach wie vor nur Budapest auf die Anzeige, in der 12. Minute stand es 0:2.
Mit 23 Sekunden nach dem Start ließen es die Gäste im zweiten Drittel ein wenig länger nach dem ersten Einwurf angehen, und schon stand es 0:3. Budapest war dominanter als in den 20 Minuten zuvor, doch gut 15 Minuten gelang den Ungarinnen kein Tor, erst wieder im Powerplay (36.). Eine gute Chance kurz darauf konnte Bergkamen nicht nutzen.
Besser machte es der Hokiklub in der 45. Minute mit Alleingang von Madeline Leidt und Une Bjelland Strandborg gut drei Minuten später durch die Schoner zum 0:6. Die Bären stemmten sich nach wie vor gegen ein noch höheres Ergebnis, steckten bis zum Ende nicht auf und kamen noch einmal zu einer guten Gelegenheit und Nachschuss. Auch der 14. und letzte Treffer ging nach Budapest und war Leidt vorbehalten (56.).
Mit zwei hohen Niederlagen, aber keinen hängenden Köpfen und einem Lächeln auf vielen Gesichtern verließen die Bären das Eis, wussten sie doch, dass ihr Weg auf langfristig angelegt ist und sie einige Schritte weitergekommen waren. Schließlich hatte man es hier mit einem hochkarätigen Gegner zu tun, von dem man einige Spielerinnen bei der Olympia-Qualifikation in Bremerhaven im Februar wiedersehen wird.
Am kommenden Wochenende empfängt Vizemeister und Pokalsieger ERC Ingolstadt den EC Bergkamen. Die Spiele werden bei Red+ gestreamt.
05.10.2024 EC Bergkamen – Hokiklub Budapest 0:7 (0:2, 0:4, 0:1)
Der EC Bergkamen empfängt gleich den Liganeuling HK Budapest. Das erste Spiel beginnt am Samstag um 17:30, das zweite am Sonntag um 11:00 in der Eissporthalle Bergkamen.
Mit dem Streaminganbieter Red+ ist der Deutsche Eishockey Bund eine Partnerschaft eingegangen. Ab der Saison 2024/25 werden deshalb die Heim- und Auswärtsspiele der blossom-ic DFEL dort gestreamt. Um die Spiele der Frauenbundesliga sehen zu können, benötigt Ihr einen Zugang. Zur Auswahl steht entweder ein Monatsabo oder ein German Gamepass für ein Jahr.
Den German Gamepass erhaltet Ihr unter Angabe des Codes REDICECLUBDE zum Spezialpreis von € 59,90 (statt € 89,90).
WICHTIG: Bitte gebt bei der Bestellung den EC Bergkamen als Euren eigenen Verein an, damit kommen 20% der Einnahmen dem ECB zugute.
Ihr könnt entweder per QR-Code unten oder hier das Abonnement abschließen.
Neben der DFEL werden auch Spiele der DNL U17 und weitere ausgewählte Partien angeboten.
Zu den Livestreams des EC Bergkamen kommt Ihr hier.
Bevor wir auf das erste Testspiel in Bergkamen gegen die EC Hannover Indians Frauen hinweisen (Infos am Ende), möchten wir Euch noch die Ankunft unserer beiden neuen Importspielerinnen Dana Wood und Annaliese Meier nachreichen. Ihren Weg von Kanada legten sie mehrere tausend Kilometer mit dem Flugzeug zurück.
Für ihre Wege während der Saison hat der Unnaer Unternehmer Prof. Dr. Michael Tracz für den EC Bergkamen den Kontakt zum Autohaus Ebbinghaus hergestellt und Herrn Jan Paul Ebbinghaus von der Idee überzeugen können, dem Verein ein Fahrzeug für die beiden Importspielerinnen zur Verfügung zu stellen. Denn auch hier ist Mobilität für sie wichtig.
Vom Flieger zum Auto: Dana Wood und Annaliese Meier
Bei der Übergabe gab es einen freundlichen und informativen Austausch, in dem unter anderem der ECB dem Team des Autohauses den Verein und das Fraueneishockey näher brachte. Ebbinghaus ist an mehreren Standorten in Dortmund, Kamen und Hamm und natürlich im Internet (https://www.ebbinghaus-automobile.de) präsent.
Wir bedanken und ganz herzlich bei Prof. Dr. Tracz und Herrn Ebbinghaus und dem Autohaus Ebbinghaus für diese Unterstützung!
vlnr: Dana Wood, Jan Paul Ebbinghaus (Autohaus Ebbinghaus), Annaliese Meier
Für Dana und Annaliese und den neuen Kader gibt es am Sonntag um 18:00 das erste Testspiel auf heimischem Eis. Gegner werden die EC Hannover Indians Damen sein, welche ihre vorherige Saison mit dem Meistertitel der 2. Liga Nord krönten.
Mit der Kanadierin Annaliese Meier gibt der EC Bergkamen seinen zweiten ausländischen Neuzugang bekannt.
Meier, Jahrgang 2000, lief in den letzten Jahren in der USports-Liga für die University Of Calgary auf. In ihrer letzten Saison erzielte die Verteidigerin für die „Dinos“ in 27 Spielen ein Tor und elf Assists.
„Ich freue mich darauf, in der Saison 2024/25 für die Eishockey-Frauen der Bergkamener Bären zu spielen und den nächsten Schritt in meiner Eishockeykarriere zu machen“, sagt Annaliese zu ihrem Wechsel. „In Deutschland zu spielen, einem Land mit persönlicher Bedeutung, wird mir die Möglichkeit geben, in die Kultur einzutauchen. Ich freue mich darauf, die Herausforderungen anzunehmen, als Spielerin zu wachsen und zum Erfolg der Mannschaft beizutragen. Ich bin dankbar für diese unglaubliche Chance und bereit, loszulegen!“
Sie folgt ihrer Freundin Dana Wood und wird mit der Trikotnummer 91 spielen.
Herzlich willkommen in Bergkamen, Annaliese Meier!