Je sieben Gegentore musste der EC Bergkamen gegen Liganeuling Hokiklub Budapest hinnehmen und blieb in beiden Spielen torlos. Dennoch nehmen die Gastgeberinnen Positives aus dem Wochenende gegen die mit zahlreichen Nationalspielerinnen und Titeln der European Women’s Hockey League (EWHL) und des EWHL-Supercups gespickten Ungarinnen mit.
Die Uhr lief noch nicht allzu lange herunter, und Leonie Haas zeigte im ECB-Tor einen starken Save. Es sollte nicht ihr einziger an diesem Samstag sein. Nach zweieinhalb Minuten die erste Unterzahl des Spiels, die gegen die Gastgeberinnen ausgesprochen wurde. Und Liganeuling Budapest wusste die Gelegenheit gleich zur Führung zu nutzen, Fruzsina Mayer konnte ins Tor einschieben. Die Gäste dominierten den ersten Abschnitt. Bergkamen konnte zwei Powerplays nicht nutzen, und im zweiten kam es noch dicker, als die lauernde Hayley Williams nach einem präzisen Pass den Konter nutzte (18.).
Doppelte Unterzahl 21 Sekunden nach der ersten Pause für Bergkamen, nachdem die erste noch im Auftaktdrittel angebrochen wurde. Die Bären hielten zunächst kämpferisch dagegen, aber kurz bevor man wieder mit vier Kräften dagegengehalten hätte, erhöhte Budapest dann doch auf 0:3. Und keine Minute später auf 0:4 bei Gleichzahl.
Wer nun aber mit weitgehendem Einbahnstraßen-Eishockey wie im ersten Drittel rechnete, wurde dem Rückstand zum Trotz eines Besseren belehrt. Gute Saves von Leonie Haas und gute Angriffsszenen, zum Beispiel Annaliese Meiers Alleingang (28.) wechselten sich ab. Die weiteren beiden Tore dieses Drittels blieben wie zuvor nur den Gästen vorbehalten durch Une Bjelland Strandborg (33., 38.). Beinahe wäre noch das 0:7 gefallen, doch die Pausensirene war schneller. Der Zwischenstand spiegelte eigentlich nicht die Kräfteverhältnisse korrekt wider, den Unterschied machte eine lange eingespielte Auswahl mit Sinn für das richtige Timing, welche es dem jungen Team von Bergkamens Coach Marvin Wintgen schwer machte.
Bergkamen steckte auch mit sechs Gegentoren im Rücken im Schlussabschnitt nicht auf. Auch wenn es Teamwork war, fiel Michelle Lübbert auf (46.), wie Annaliese Meiers Direktabnahme (52.). Allein, der Puck wollte nicht über die Linie, und auch Budapest hatte seine Chancen. Und nutzte eine noch in der 56. Minute zum 0:7. Leonie Maßner hatte in der 59. Minute noch einen Alleingang, und Lübbert setzte nach, doch auch diese Versuche vermochten das Scoreboard nicht mehr zu ändern.
Der Sonntag sah eilige Gäste, bereits nach 21 Sekunden zappelte die Scheibe im Bergkamener Netz, welches von Sarah Semp bewacht wurde. Der ECB präsentierte sich im Gegensatz zum Vortag im ersten Abschnitt deutlich besser und machte dort weiter wo er aufgehört hatte. Und dies sowohl in der eigenen als auch der gegnerischen Zone. Ein Beispiel war Semps Save in der fünften Minute, gefolgt von einer guten Chance im Gegenzug. Das Zählbare brachte aber nach wie vor nur Budapest auf die Anzeige, in der 12. Minute stand es 0:2.
Mit 23 Sekunden nach dem Start ließen es die Gäste im zweiten Drittel ein wenig länger nach dem ersten Einwurf angehen, und schon stand es 0:3. Budapest war dominanter als in den 20 Minuten zuvor, doch gut 15 Minuten gelang den Ungarinnen kein Tor, erst wieder im Powerplay (36.). Eine gute Chance kurz darauf konnte Bergkamen nicht nutzen.
Besser machte es der Hokiklub in der 45. Minute mit Alleingang von Madeline Leidt und Une Bjelland Strandborg gut drei Minuten später durch die Schoner zum 0:6. Die Bären stemmten sich nach wie vor gegen ein noch höheres Ergebnis, steckten bis zum Ende nicht auf und kamen noch einmal zu einer guten Gelegenheit und Nachschuss. Auch der 14. und letzte Treffer ging nach Budapest und war Leidt vorbehalten (56.).
Mit zwei hohen Niederlagen, aber keinen hängenden Köpfen und einem Lächeln auf vielen Gesichtern verließen die Bären das Eis, wussten sie doch, dass ihr Weg auf langfristig angelegt ist und sie einige Schritte weitergekommen waren. Schließlich hatte man es hier mit einem hochkarätigen Gegner zu tun, von dem man einige Spielerinnen bei der Olympia-Qualifikation in Bremerhaven im Februar wiedersehen wird.
Am kommenden Wochenende empfängt Vizemeister und Pokalsieger ERC Ingolstadt den EC Bergkamen. Die Spiele werden bei Red+ gestreamt.
05.10.2024 EC Bergkamen – Hokiklub Budapest 0:7 (0:2, 0:4, 0:1)
Tore:
0:1 (03:48) PP1 # 91 Boglarka Koncz (# 3 Hayley Williams, # 15 Reka Dabasi)
0:2 (17:42) SH1 # 3 Hayley Williams (# 15 Reka Dabasi)
0:3 (21:29) PP2 # 17 Madeline Leidt (# 3 Hayley Williams, # 15 Reka Dabasi)
0:4 (22:27) # 3 Hayley Williams (# 15 Reka Dabasi)
0:5 (32:30) # 19 Une Bjelland Strandborg (# 71 Fruzsina Mayer, # 14 Franciska Kiss-Simon)
0:6 (37:30) # 19 Une Bjelland Strandborg (#17 Madeline Leidt)
0:7 (55:45) # 82 Luca Marton (# 14 Franciska Kiss-Simon, #17 Madeline Leidt)
Strafminuten:
Bergkamen 10, Budapest 4
06.10.2024 EC Bergkamen – Hokiklub Budapest 0:7 (0:2, 0:2, 0:3)
Tore:
0:1 (00:21) # 71 Fruzsina Mayer (#17 Madeline Leidt, # 14 Franciska Kiss-Simon)
0:2 (11:28) # 9 Noemi Puskas (# 3 Hayley Williams, # 91 Boglarka Koncz)
0:3 (20:23) # 17 Madeline Leidt (#19 Une Bjelland Strandborg, # 14 Franciska Kiss-Simon)
0:4 (35:30) PP1 # 3 Hayley Williams (# 91 Boglarka Koncz)
0:5 (44:25) # 17 Madeline Leidt (# 28 Dalma Gergely)
0:6 (47:40) #19 Une Bjelland Strandborg (# 14 Franciska Kiss-Simon, # 8 Petra Szamosfalvi)
0:7 (55:22) # 17 Madeline Leidt (#19 Une Bjelland Strandborg, # 16 Lindsey Donovan)
Strafminuten:
Bergkamen 6, Budapest 2
Foto: Neckarlicht